Was bedeutet Achtsamkeit? Bewusster, gesünder und intensiver Leben

Im Englischen wird die Achtsamkeit als Mindfulness bezeichnet. Die deutsche Übersetzung fällt einigermaßen schwer, da im Englischen mit “Mind” mehr gemeint ist, als nur der “Geist”. Hiermit ist gemeint, in dem aktuellen Moment bewusst anwesend zu sein. Oft ist es vielen Menschen gar nicht bewusst, dass sie sich damit schwer tun, im Hier und Jetzt wirklich anwesend zu sein.

Die Gedanken drehen sich ständig

Die meisten von uns nehmen, wenn sie an einem Ort in einem bestimmten Moment anwesend sind, nur teilweise mit ihren Sinnen wahr, was gerade um sie herum passiert. Oft liegt ein großer Teil der aktuellen Aufmerksamkeit nicht im Moment, sondern im Gestern. Während ein tolles Gemälde in einer Kunstausstellung betrachtet wird, fragt sich der Kopf eigentlich, warum der Chef gestern so aufbrausend reagiert hat. Auch die Zukunft beansprucht viel von der Aufmerksamkeit.

Da kommen Gedanken, dass noch ein Geburtstagsgeschenk für die beste Freundin gekauft werden muss, anstatt das Hier und Jetzt zu genießen. Übersetzt bedeutet dies, dass viel Zeit im Leben damit verbracht wird, unachtsam zu sein. Die Aufmerksamkeit ist nicht auf die Gegenwart konzentriert, sondern in vielen anderen Bereichen zerstreut.

Es findet eine ständige Wanderung zwischen der Zukunft, der Vergangenheit und der Gegenwart statt. Dabei sind die meisten Dinge, um die sich die Gedanken dabei drehen, längst vergangen. Allerdings gibt es darauf noch immer eine emotionale Reaktion. Die vergangenen Dinge verlangen immer wieder große Kapazitäten der Aufmerksamkeit.

In Wunschdenken, Fantasien und Träumen kann sich ein Mensch geradezu verlieren. Viel zu selten bleibt die Aufmerksamkeit konzentriert und ungestört auf ein Thema gerichtet. Es gibt immer wieder andere Orte, an die sich die Gedanken schleichen.

Das Praktizieren der Achtsamkeit ist ein toller Weg, um dem jetzigen Moment eine ungeteilte Aufmerksamkeit zuteil werden zu lassen.

Achtsamkeit – Was ist das überhaupt?

Achtsamkeit bedeutet, im gegenwärtigen Moment zu verweilen, und dies ganz bewusst. Es handelt sich dabei um eine Aufmerksamkeit, die nicht abschweift oder bewertet. Sogar dann, wenn der Moment auf den ersten Blick überhaupt nicht als bedeutend wahrgenommen wird. Die Erfahrung der Gegenwart beinhaltet auch die bewusste Wahrnehmung von wieder vergehenden und neu entstehenden Gefühlsregungen und Gedanken, die vorbeiziehen.

Die Kunst der Achtsamkeit liegt darin, an nichts emotional oder gedanklich festhalten zu müssen. Allerdings klingt dies in der Theorie natürlich bedeutend einfacher, als es in der Praxis wirklich ist. Es gibt so viele unzählbare Augenblicke im Leben, die mit einem nicht fokussierten und zerstreutem Erleben begangen werden, ohne, dass dafür überhaupt ein echtes Bewusstsein besteht.

Dabei hat die Achtsamkeit ebenfalls Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen. Zu viel Stress und Zerstreutheit kann das Entstehen von Krankheiten und anderen Verhaltensweisen fördern, welche der Gesundheit schaden. Dies gilt insbesondere auch bei dem Thema Essen.

Essen und Achtsamkeit – Was hat dies miteinander zu tun?

Wenn während des Essensvorgangs die Achtsamkeit gesteigert wird, führt dies dazu, dass eine bewusstere Ernährung praktiziert wird. Nicht zu verwechseln ist die achtsame Nahrungsaufnahme mit einer Diät. Es handelt sich hier eher um eine langfristige Umstellung der Ernährungsgewohnheiten, damit das Essverhalten in Zukunft der Gesundheit zuträglich ist.

Dabei spielen mehrere Eigenschaften eine Rolle. Elementar ist zum einen das eigene Bauchgefühl, das auch Intuition genannt werden kann. Die Beziehung zum eigenen Körper ist während der achtsamen Nahrungsaufnahme sehr stark ausgeprägt. Gemeint ist damit, dass Nahrung aufgenommen wird, wenn der Körper Hunger verspürt. Dies kann sich durch ein leichtes Gefühl der Schwäche oder ein Knurren des Magens äußern. Das Essen wird beendet, wenn das Signal des Körpers empfangen wird, dass ein Sättigungsgefühl erreicht ist.

Achtsame Auswahl der Nahrungsmittel

Die Wahl der Lebensmittel spielt hierbei ebenfalls eine Rolle, sowohl im Bezug auf die geistige Verbindung, als auch die Gesundheit. Die Auswahl der Lebensmittel sollte der eigene Körper treffen. Verlassen werden kann sich dabei auf die innere Stimme, also die Intuition. Hier sind Aspekte zu erkunden, wie das Verlangen nach etwas herzhaftem oder salzigem, einer großen Mahlzeit oder einem kleinen Snack.

Ebenfalls muss der Körper selbst entscheiden, ob etwas leicht verdauliches, oder viele Kohlenhydrate verlangt werden. Auf Fleisch kann der Körper im Übrigen öfter einmal verzichten. Vegetarische Nahrungsmittel sind ein wichtiger Bestandteil der achtsamen Nahrungsaufnahme. Denn hierbei handelt es sich um natürliche Lebensmittel, welche im Einklang mit der Natur stehen und zu einer guten Gesundheit des Körpers und des Geistes beitragen.

Abhängig ist dies auch immer von der aktuellen Situation, weshalb es eine große Rolle spielt, dass der Körper und der Geist in einer engen Verbindung zueinander stehen.

Erfahrungswerte aus der Vergangenheit können bei dem achtsamen Essen ebenfalls helfen. Dadurch wird der Verstand und das Bauchgefühl miteinander verbunden. Es ist im Kopf eingespeichert, welche Nahrungsmittel schmecken und dabei noch gut tun. Entscheidend ist nämlich nicht nur der Geschmack, sondern auch die Auswirkungen der Nahrung auf den Körper und seine Gesundheit.